Wäre es nicht schön, wenn man das Glück einfach berechnen könnte? Für Wissenschaftler auf jeden Fall. Ob die Formel, die Forscher am University College in London aufgestellt und mithilfe eines Handspiels verifiziert haben, uns allen zu mehr Glück verhilft, wird sich zeigen.
In einer ersten Studie mussten Probanden eine Reihe von Entscheidungen treffen, die zu finanziellen Gewinnen bzw. Verlusten führten. Währenddessen wurden sie regelmäßig gefragt, wie glücklich sie sich fühlten, außerdem wurde ihre Hirnaktivität per MRT gemessen. Ergebnis eine mathematische Formel, die aufgrund von Erwartungen während Entscheidungsfindungsprozessen die Glückswahrscheinlichkeit ermittelt.
Im Anschluss entwarf Dr. Robert Rutledge auf Grundlage der Formel zusammen mit dem Centre for Computional Psychiatry das Handyspiel „What makes me happy?“ Obwohl es nur Punkte zu gewinnen gab, konnten die Wissenschaftler das Glücksempfinden der Spieler mithilfe der Formel recht genau vorhersagen.
„Wir hatten erwartet, dass kürzlich erfolgte Belohnungen für das Glücksgefühl entscheidend sein würden und waren überrascht, welch große Rolle Erwartungen spielen“, sagt Rutledge. „Im wahren Leben erfüllen sich die Erwartungen, die an große Lebensentscheidungen wie einen neuen Job oder eine Hochzeit geknüpft werden, auf lange Sicht oft nicht. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Erwartungen, die an solche Ereignisse gestellt werden, einen großen Einfluss auf unser Glück haben.“ Und zwar möglichst niedrige Erwartungen.
„Das Leben ist voller Erwartungen. Es heißt ja oft, dass man glücklicher lebt, wenn man seine Erwartungen niedrig hält. Da ist tatsächlich etwas dran“, so der Wissenschaftler.
https://www.mpg.de/10604496/happiness-equation-updated