Feste feiern – Das AF-Tagebuch, Teil 11

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Nach einigem Hin- und Her kommt zumindest ein Teil der Familie zusammen. Wir schmücken den Baum, essen von Mama gebackene Plätzchen, bereiten das Festessen vor. Und öffnen am späten Nachmittag die erste Flasche Cremant. Weihnachten heißt für mich seit etwa 40 Jahren auch: Trinken. Schönes Trinken. Gemütliches Trinken. Das Getränk perlt in den Gläsern, schimmert im Licht der Kerzen. Es sieht feierlich aus. Ich fühle mich ausgeschlossen. Wie schön öfter in den letzten Monaten denke ich: „Es ist ja nicht so, dass ich nicht trinken darf.“ Aber will ich? Habe ich doch das Klarsein liebgewonnen. Das Aufstehen ohne Kater. Halb aus Versehen greife ich eines der Gläser, das nicht meines ist und nehme ein paar Schlucke. Es schmeckt sprittig. Ich bin ein bisschen traurig, dass sich die Freude des Trinkens nicht einstellt, dass mir dieser Genuss nicht mehr zu Verfügung steht. Aber ich bin auch erleichtert. Vielleicht habe ich ja tatsächlich den Punkt erreicht, von dem viele berichten, die länger nicht mehr trinken. Den Punkt, an dem ich nicht aus unterschiedlichen Gründen verzichte, sondern wirklich keinen Alkohol mehr trinken mag. Sylvester jedenfalls komme ich nicht in Versuchung, sondern bin glücklich mit meinem alkoholfreien Sekt.

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